// Mein Weg zum Barhufpferd und zur Arbeit als Hufpflegerin

Schon bei meinem ersten Pferd (ein Hafi), das ich als Reitbeteiligung betreute und das harte feste Hufe hatte, war es normal, zwischen den Hufpflege-Terminen die Hufe immer wieder mal zu raspeln, wenn mal eine Ecke abplatzt war.


2005 habe ich mein Pferd gekauft und aus Bremerhaven (sandiger Boden, Koppel) nach Langenselbold (teils harter Boden mit teils Steinen etc.) umgezogen. Er kam naturgemäß in Offenstall-Haltung in eine gemischte Herde und bekam innerhalb von zwei Wochen eine stramme Huflederhautentzündung. Der Tierarzt gab Schmerzmittel und verordnete Boxenhaft. 


Nach und nach kam er mit Ach und Krach mit dem Untergrund im Offenstall zurecht. Bei Ausritten versuchte ich es mit Hufschuhen, aber entweder verlor mein Pferd die Hufschuhe oder er bekam empfindliche Druckstellen. Also wurde er (mit meinem damaligen Kenntnisstand) erst vorne beschlagen und dann nach einiger Zeit auch noch hinten, da er nach den Ausritten auch fühlig war. Mit dem Beschlag ging er zwar ohne Probleme über Stock und Stein, aber er trat sich immer wieder die Eisen ab. 

 

2013 wechselte ich durch meinen Umzug nach Wächtersbach-Weilers den Stall. Da er sich mal wieder ein Eisen abgetreten hatte, diesmal der

Untergrund des Offenstalls nur gepflastert und Sandboden war - ohne Steine - machte ich nochmals den Versuch, ohne Eisen auszukommen.


Ich habe die übrigen Eisen abgemacht und zog ihm vorne Krankenschuhe an und ließ ihn erst hinten barhuf laufen. Dann nach einem Monat ließ ich dann auch vorne die Krankenschuhe weg und es klappte, dass er im Offenstall barhuf laufen konnte. Während der Umstellung ging ich nur mit ihm spazieren und ließ ihn nur auf dem Grasrand der Feldwege laufen. Das klappte gut. 


In diesem Stall lernte ich dann meine neue Hufpflegerin kennen, die nach NHC arbeitete, und so entwickelten sich die Hufe. Sie gab mir Empfehlungen bei der Fütterung und suchte für mein Pferd die richtigen Hufschuhe aus, so dass es dann auch beim Ausreiten problemlos draußen klappte. Auch empfahl sie mir, beim Ausreiten mein Pferd ebenfalls über Schotter - anfangs nur kleine kurze Stücke - zu reiten bzw. beim Spazieren gehen zu führen, dass sich die Hufe auch an diesen Untergrund gewöhnen können. Ich konnte beobachten, dass nach und nach sich die Sohle der Hufe dicker wurde und mein Pferd immer besser auch über Steine laufen konnte. Natürlich läuft er auch mal vorsichtiger, wenn er einen dicken Stein erwischt, aber das ist ja normal.


Mein Interesse für die Hufpflege war geweckt, so dass ich meine Hufpflegerin 2019 einen Tag bei ihrer Arbeit begleitet habe und bekam dabei weitere Einblicke in die Hufbearbeitung, da sie verschiedene Pferde mit unterschiedlichen Hufpflege-Bedürfnissen bearbeitete. 


Ich besuchte dann ein Wochenend-Seminar für Pferdebesitzer im Barhuf Institut, in welchem Theorie und Praxis (Einführung in die Grundlagen nach NHC) gelehrt wurde. Nach diesem vertiefenden Wochenende war für mich klar, dass ich dort auch die Hufpfleger-Ausbildung machen möchte.


11/2019 bis 08/2021 habe ich meine Ausbildung beim Barhuf Institut absolviert und erfolgreich abgeschlossen. 


Neben theoretischem Wissen (Grundlagen, Ernährung, Hufpflege, Hufkrankheiten, Verwendung von Hufschuhen uvm.)  wurde natürlich auch die entsprechende Praxis gelehrt.


Ich freue mich, dass ich Ihnen und Ihrem Pferd durch mein Wissen und meine Erfahrung in der Hufpflege behilflich sein kann.  


Ihre Nicole Pendl


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