Anders als viele Hufpfleger oder Hufschmiede, die Pferde nur annehmen, wenn sie ruhig stehen und die Hufpflege innerhalb von 20 Minuten nach Schema F abgearbeitet werden kann, unterstütze ich Sie und Ihr Pferd gerne, wenn es besondere Bedürfnisse bzw. Schwierigkeiten bei der Hufpflege hat.
Von meinem Pferd habe ich in den 19 Jahren unserer gemeinsamen Zeit viel gelernt; flexibel zu sein und auf Bedürfnisse einzugehen; ganz souverän auch mal 5 gerade sein zu lassen, um miteinander ein Ziel zu erreichen oder, dass kein Tag ist wie der andere.
Welche Bedeutung hat die Hufpflege für Ihr Pferd?
Hier geht es nicht um die Stellung des Hufs oder wie man den Huf bearbeitet, sondern die Art und Weise wie man während der Bearbeitung mit dem Pferd umgeht.
Immer wieder erlebe ich, dass Pferde die Hufpflege als negativ abgespeichert haben. Sie haben das Vertrauen verloren, dass ihnen dabei nichts passiert (sie ihren Huf ggfs. nicht wieder bekommen).
Sie können sich dabei nicht entspannen und erst recht nicht ruhig stehen bleiben. Sie geben die Hufe nicht oder ziehen sie laufend weg oder sind so verstört, dass sie sich auch verteidigen und z.B. treten. Hufe sind schließlich auch die Waffen der Pferde!!!
Was ist zu beachten bei der Hufpflege?
Das wichtigste im Umgang mit Pferden (nicht nur bei der Hufpflege) ist Achtsamkeit, Ruhe und Geduld, damit Ihr Pferd sich wohl fühlt.
Für den Moment der Hufbearbeitung ist das Pferd angebunden oder wird von seinem Besitzer gehalten. Das Pferd (= Fluchttier) ist in seiner Freiheit eingeschränkt, es kann sich nicht entziehen.
Das Pferd (=Fluchttier) hat ggfs. körperliche Einschränkungen oder Verspannungen, die es schwierig machen sich auf den verbleibenden drei Beinen zu balancieren; oder die ein Beugen oder Strecken des zu bearbeitenden Hufes schwierig machen.
Nachstehend gehe ich ausführlich darauf ein, was mir beim Umgang mit dem Pferd bei der Hufpflege wichtig ist. So gehe ich bei jeder Hufpflege vor!
Bei jedem (!) Hufpflegetermin nehme ich zuerst mit dem Pferd Kontakt auf und streichle es langsam am ganzen Körper; auf der einen und der anderen Seite. Dabei kann ich schon wahrnehmen, ob das Pferd ggfs. mir aus dem Weg geht oder Probleme beim Berühren hat, d.h. sich noch nicht sicher fühlt.
Wenn es keine Probleme damit hat, nehme ich einen Huf auf und stelle ihn sofort wieder ab.
Dann nehme ich seinen Huf erneut auf und beginne mit der Bearbeitung. Während der Hufbearbeitung beobachte ich auch z.B. wie sich das Pferd beim Stehen auf drei Beinen organisiert. Wenn ich merke, dass das Pferd wackelig wird, obwohl ich noch nicht fertig mit meinem Arbeitsschritt bei der Bearbeitung bin, stelle ich trotzdem den Huf ab, bevor es den Huf weg ziehen muss, um nicht umzufallen. Dann nehme ich den Huf aber wieder auf und setze meine Bearbeitung fort.
So entwickelt sich daraus harmonisch der Ablauf der Hufbearbeitung - ohne Stress und Gewalt.
Ja, ich sage immer, ein Pferd ist kein Motorrad, das man einfach irgendwo hinstellt und die Teile austauscht.
Hufpflege = Kommunikation
Es ist immer eine Unterhaltung zwischen dem Pferd und mir:
Z.B. wenn ich mit dem rechten Vorderhuf anfangen möchte:
Kann ich mit diesem anfangen?
Wie lange kann ich den Huf haben?
Wie hoch kann ich den Huf halten?
uvm.
Und das Pferd antwortet:
Ja, der geht.
Nur kurz
So hoch.
oder
Nein, der geht nicht.
Bei 2 x oder höchstens 3 x Nein vom Pferd, nehme ich den linken Vorderhuf oder den, der geht. Ja... einer der vier Hufe geht in 99% auf alle Fälle, um anzufangen.
Jetzt denken Sie bestimmt, aber dann lasse ich ja zu, dass das Pferd macht was es will....
Meine Erfahrungen haben das nicht bestätigt. Das Pferd lernt, dass ich auf seine Bedürfnisse Rücksicht nehme und es sich nicht schützen muss. Vertrauen entsteht!!!
Miteinander kommunizieren und kooperieren dauert immer etwas länger, als etwas, dass man versucht mit Druck im Stresstempo durchzusetzen.
Wenn man miteinander trainiert/lernt ist eine Investition für den Moment und die Zukunft. Denn beim nächsten Mal macht Ihr Pferd immer besser selbst mit und somit verkürzt sich auch die Arbeitszeit. Sie werden es sehen.
Hufpflege Training
Was passiert bei der Hufpflege?
Wir denken, ist doch ganz einfach, ist ja nur
Hufe geben
Hufe auskratzen
Hufe bearbeiten
fertig....
Aber man vergisst, dass es aus vielen einzelnen kleinen Teilschritten besteht, nämlich
Hufe geben, 1 Sekunde in der Hand halten und sofort abstellen
(das aller aller aller Wichtigste am Anfang!!!)
Hufe geben, auf den Bock legen nach hinten
Hufe geben, auf den Bock stellen nach vorne
Hufe geben, in der Hand halten und Hufe auskratzen
Hufe geben, in der Hand halten und mit dem Messer bearbeiten
Hufe geben, in der Hand halten und mit der Raspel bearbeiten
Hufe geben, in der Hand halten und mit der Zange bearbeiten
Hufe geben, auf den Bock legen und Hufe auskratzen
Hufe geben, auf den Bock legen und mit dem Messer bearbeiten
Hufe geben, auf den Bock legen und mit der Raspel bearbeiten
Hufe geben, auf den Bock legen und mit der Zange bearbeiten
Hufe geben, auf den Bock stellen und mit der Raspel bearbeiten
mit mehreren Wiederholungen unterteilt und dauert länger. Anfangs ist der Übungsteil der bearbeitet wird sehr kurz und wird oft aber in aller Ruhe wiederholt. Danach wird dann langsam die Zeit verlängert.
Achtung: Hierbei kann es von Pferd zu Pferd unterschiedlich sein, wie kleinschrittig hierbei vorgegangen werden muss. Je kleiner die Schritte sind, desto leichter ist es, dass ein Pferd es umsetzen kann.
Für viele Pferde ist es das Thema, den Huf über einen längeren Zeitraum zu geben oder das Geräusch des Hufe Raspelns, das Stellen auf den Bock nach vorne, das ruhige Stehen bleiben bei der Hufpflege.
Zum Thema ruhiges Stehen bei der Hufpflege ist mir noch folgendes wichtig.... Ein Pferd darf bei mir immer auch mal einen Schritt zur Seite machen oder seinen Huf wegziehen, denn es hat dafür einen Grund, den ich nicht kennen kann und daher hat das Pferd immer recht!!! Ich könnte nur interpretieren und ob ich damit richtig liege?
Wenn ein Pferd zur Seite geht, gehe ich eben einen Schritt mit und beginne von neu. Damit lernt das Pferd, ich kann zwar einen Schritt zur Seite machen, aber es geht trotzdem konsequent und liebevoll weiter.
Sollte der Grund darin liegen, dass es Sommer ist und 10000 Fliegen an dem Pferd sind, dann helfe ich - sofern keine eigene Fliegendecke zur Verfügung steht - mit einer Fliegendecke aus. Die meisten Fliegensprays riechen nicht angenehm und ich würde die ja die ganze Zeit einatmen.
Training - Belohnung
Für manche Pferde hat es sich auch bewährt, diese zusätzlich während der Hufpflege zusätzlich mit Futter zu belohnen. Huf oben / Huf länger oben = Belohnung = positive Verstärkung. Nach und nach kann dann die Belohnung wieder abgebaut werden.
Training, wie oft?
Je nachdem, wie tief die schlechte oder auch mangelnde Erfahrung Ihres Pferdes sitzt, kann es Sinn machen, das Hufpflege-Training zuerst in drei bis vier wöchentlichen Intervallen zu wiederholen und dann die Intervalle zu verlängern. Aber das kommt ganz individuell auf das jeweilige Pferd an.
Körperliche Einschränkungen?
Des Weiteren empfehle ich grundsätzlich, wenn ein Pferd bei der Hufpflege nicht mitmachen möchte, es auch bei einem Osteopathen vorzustellen oder mit Akkupunktur behandeln zu lassen. Auch wenn das Pferd nicht gerade durch Lahmheit zeigt, dass es Schwierigkeiten hat, kann durchaus ein Thema vorhanden sein, was es ihm das Heben/Beugen, auf drei Beinen sein Gewicht ausbalancieren etc. unangenehm macht. Und wer macht etwas gerne mit, wenn es ihm unangenehm ist????
Wichtig ist, dass ich Ihrem Pferd dabei helfen kann wieder zu vertrauen und Stück für Stück die Hufbearbeitung als positiv und "ungefährlich" abzuspeichern.
Ihre Nicole Pendl
Preise
Hufpflege Training nach Absprache
Anfahrtskosten nach Absprache